Human Rights Kollektion by Mühi x Plan Shop

Foto: Lea Fleck, 2025

Kunst, die anzieht 

Kunst versteckt sich häufig in Sammlungen und Galerien und ist oft so komplex, dass es Experten braucht, um sie zu dechiffrieren. Bei Mühi – bürgerlicher Name Hannah Müller-Hillebrand – ist das anders. Mit ihrer Kunst sucht sie die Öffentlichkeit um ihre klaren Botschaften von Selbstliebe, Body Positivity und Gleichberechtigung zu verbreiten. Dabei macht es für sie keinen Unterschied, ob sie das, was sie zu sagen hat, auf Leinwänden oder Bekleidung anbringt. Für den Plan Shop hat Mühi jetzt eine Kollektion entworfen. 

Protect Human Rights

Unter dieser Leitidee gibt es Kunst, die nicht dafür gemacht ist, an der Wand zu hängen, sondern getragen zu werden – als Kappen, Taschen oder Tücher. Statt einfach ein Bild auf Textil zu übertragen, war es Mühi beim kreativen Prozess wichtig, den einzelnen Kleidungsstücken gerecht zu werden. Während die Farbgebung immer gleich bleibt, variieren je nach Kleidungsstück Formen und Texte.    

Faire Arbeitsbedingungen

Hergestellt wird die Kollektion in einer von Frauen geleiteten Kooperative in Indien, die für gute Arbeitsbedingungen, faire Entlohnung und Gleichberechtigung steht. So unterstützt die „Protect Human Rights“-Kollektion ganz aktiv Menschenrechte, wo Ungleichheit und Ausbeutung noch an der Tagesordnung sind. Und so wird der Einsatz für Menschenrechte auch zum solidarischen Akt, der über reine Sympathiebekundungen hinausgeht und Käufer:innen der Kollektion mit einbezieht. 

Das ist nicht das erste Projekt, bei dem Mühi und Plan Shop zusammenarbeiten. Für die Kollektion „Girls Get Equal“ übersetzte Mühi – damals noch unter dem Namen Namaste Hannah - die gleichnamige Kampagne von Plan International in unterschiedliche Produkte, die von Yoga-Taschen bis zu Hoodies reichten.



Mühi und Plan International

Gekannt hat Mühi Plan International schon durch eine Patenschaft, die ihre Eltern hatte. Richtig kennengelernt hat sie die Arbeit von Plan International bei einem Besuch in Kambodscha. „Viele Mädchen gehen wegen der schlechten hygienischen Verhältnisse nicht in die Schule, wenn sie ihre Periode haben, sagt Mühi. „Das Gegenmittel: moderne Toiletten bauen. Und genau darum ging es bei diesem Projekt. Mich hat  es beeindruckt, wie Engagement zu schnellen und guten Ergebnissen führen kann, wenn Du es richtig anpackst. Damals war ich nur eine Beobachterin, aber das Erlebnis hat mich inspiriert nicht nur zu applaudieren, sondern selbst etwas beizutragen – mit meinen Mitteln.“ 

Gleichberechtigung und Feminismus

sind Themen, die fast durchgängig in Mühi´s Arbeiten zu finden sind. Dabei sieht sie sich als Kämpferin ohne Feindbild: „Dass ich Feministin bin und mich für Gleichberechtigung einsetze, bedeutet nicht, dass ich gegen Männer bin“, so Mühi, „Eine gleichberechtigte Welt, wäre einfach eine bessere Welt – auch für Männer.“  In der heutigen Zeit, wo Polarisierung in sozialen Medien die Menschen zunehmend auseinandertreibt, setzt Mühi auf diese positive Energie – und hat Erfolg damit. Rund 400.000 Followern auf Instagram  sprechen für sich. 

Mühi und der Mut zur eigenen Kunst

„Wer anderen etwas geben will, muss lernen sich selbst zu lieben. Mir ist das lange Zeit schwergefallen – oft auch heute noch. Wer mit Depressionen zu kämpfen hat und sich selbst nicht genug ist, weiß, was ich meine. Mir hilft der Blick auf andere, damit umzugehen. Ich habe Ecken und Kanten und all die Dinge, die ein bisschen aus der Reihe tanzen, lieben gelernt“, so Mühi.

„Ich bin immer noch sehr selbstkritisch und es gibt immer noch Phasen, in denen mir Selbstliebe schwerfällt. Aber die künstlerische Auseinandersetzung hilft mir. Ich habe zum Beispiel schon so viele kleine, große, dicke, dünne, lustige Körper gemalt, dass ich auch im Annehmen von mir selbst und meinem eigenen Körper viel lockerer geworden bin.“  

Der Kunstbetrieb hatte anfangs Schwierigkeiten mit Mühi´s Art Kunst in die Welt zu setzen. Viele Galerien setzen auf solvente Sammler. Das führt dazu, dass viele Werke bereits in Privatsammlungen verschwunden sind, bevor die Farbe trocken ist. Mühi´s direkter und selbstbestimmter Weg in die Öffentlichkeit - über soziale Medien und Kollektionen, wie die für Plan Shop - ist dagegen eher ungewöhnlich.   

Dabei ist Mühi in guter Gesellschaft: Picasso´s vermutlich bekanntestes Werk, die Friedenstaube, wurde zum Zeichen der Friedensbewegung und millionenfach vervielfältigt. Keith Harrings Figuren waren unübersehbare Wegzeichen für New Yorker U-Bahnfahrer, bevor sie auch in Galerien zu finden waren.   

Mühi selbst geht mit dem Thema offen und undogmatisch um. Sie macht Kunst um gesehen und gehört zu werden – ganz unabhängig davon, wo das stattfindet. Entsprechend freut sie sich, dass sich heute auch Galerien um sie bemühen und sie eine wachsende Zahl an Einladungen für Ausstellungen erhält.

Foto: Lea Fleck, 2025

Hannah Müller-Hillebrand

Mühi, mit bürgerlichem Namen Hannah Müller-Hillebrand, ist eine zeitgenössische Künstlerin aus Deutschland, die aktuell in Berlin lebt und arbeitet. Sie wurde 1996 geboren und wuchs in Süddeutschland auf. Nach ihrem Bachelor-Abschluss in Design an der Fachhochschule Potsdam im Jahr 2020 widmet sie sich hauptberuflich ihrer Kunst und ihrer Tätigkeit als Content Creator.  

Mühi beschreibt ihre Arbeit als intim und persönlich, oft inspiriert von ihren Erfahrungen und Emotionen als Frau in der heutigen Gesellschaft. Sie setzt sich in ihrer Kunst für Themen wie Body Positivity, Genderfluidität und Achtsamkeit ein. Ein zentrales Element ihrer Werke sind Frauendarstellungen, die Normen und Erwartungen hinterfragen. Ihre Arbeiten umfassen unterschiedliche Medien, darunter Acrylmalerei auf Materialien wie Papier, Leinwand oder Holz. Zudem integriert sie häufig recycelte Materialien in ihre Kunst. Mühi hat sich durch verschiedene Kooperationen und Ausstellungen einen Namen gemacht. Im Oktober 2024 präsentierte sie ihre erste Solo-Ausstellung in Berlin. 

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